Judoka als Gast bei den Weltmeisterschaften in Tokio

Konnichiwa – guten Tag!

 

Ein Traum von uns wurde wahr, als wir als Judoka zur WM nach Japan, dem Mutterland unseres Sports, fahren durften, um unsere deutschen WM-Teilnehmer anfeuern zu können.

 

Wir: das sind Anamaria Budiu und Elisabeth Gambos.

Judo ist eine der Kampsportarten, die weltweit verbreitet sind. An der WM in Tokio nahmen insgesamt 828 Judoka teil, die aus 143 verschiedenen Ländern aller Kontinente kamen.

22 Nationen erkämpften sich eine Medaille; unter anderem auch Deutschland. Für Deutschland brachte Martyna Trajdos in der Gewichtsklasse -63 kg eine Bronzemedaille nach Hause. Die deutschen Fans waren zahlreich in Tokio vertreten, so dass jeder deutsche Judoka von knapp 50 Fans lautstark angefeuert wurde.

Anamaria und ich hatten großes Glück, da wir die Reise nach Tokio über den „Throw to Tokyo“-Wettbewerb des Weltverbands IJF gewonnen haben und so viele Vorteile hatten. Wir wurden in einem noblen Hotel untergebracht, von wo wir einen herrlichen Panoramablick über die Stadt hatten. Zudem lag das Hotel direkt neben der WM-Kampfarena. Innerhalb der Kampfhalle durften wir den VIP-Bereich nutzen und kamen mit vielen Kämpferinnen und Kämpfern, aber auch Nationaltrainern und führenden Funktionären des Judoverbands in Kontakt. So kam es dazu, dass sich unsere Japanflagge schnell mit Autogrammen der Kämpferinnen und Kämpfer füllte.

Vor Ort haben wir alle „Throw to Tokyo“-Gewinner,. Es gab mehrere Kategorien, kennengelernt und durften mit dem IJF-Präsidenten Marius Vizer ein gemeinsames Foto machen. Außerdem hatten wir die Ehre, mit dem DJB Präsident Peter Frese ein Interview über unsere gewonnene Reise zu machen. Selbst der Premierminister Japans, H.E. Abe Shinzo, besuchte die WM, um sich die spannenden Kämpfe anzusehen.

Die Kämpfe zogen sich meist den ganzen Tag über. Täglich kämpfte eine neue Gewichtsklasse mit anschließendem Finale am Abend. Trotz des vollen Programms der WM hatten wir aber auch Zeit, uns die Stadt näher anzuschauen. So unternahmen wir beispielsweise eine Sightseeingtour durch verschiedene Stadtviertel, wobei uns die großen Unterschiede der Stadtteile faszinierten. Wir besuchten auch den Kodokan, welcher die älteste Judoschule der Welt ist. Sie wurde im Jahre 1882 von Kano Jigoro gegründet. Bei der Besichtigung des imposanten Bauwerks und des dazugehörigen Museums haben wir viel über die für uns neue Kultur kennengelernt. Wir hatten auch die große Ehre, im Kodokan gemeinsam mit den Frauen der deutschen Nationalmannschaft ein Training zu absolvieren.

Dieses Jahr feierte man im Budokan, „dem Judo-Tempel von Japan“, das 55-jährige olympische Judo-Jubiläum. Dies war ein kleiner Vorgeschmack für die Olympischen Spiele 2020, wo wir hoffentlich unsere neuen Freunde, aber auch bekannte Gesichter wieder sehen werden.

Die Reise zur Weltmeisterschaft war für uns beide ein einmaliges und aufregendes Erlebnis, welches wir nicht vergessen werden.

 

 

 

Text: Elisabeth Gambos

 

Bilder: Anamaria Budiu