Am 09.05.2012 fuhr Jenny Adam vom TuS Bad Aibling zur Judo-Europameisterschaft in das fast 900 Kilometer entfernte Opole in Polen. Die 4 Tage dauernden european- championships for masters wurden in der Arena in Opole ausgetragen, einem für Judoveranstaltungen ungewöhnlichen runden Gebäude mit Kuppeldach und einem beeindruckendem Flair. Für die 34-jährige Aiblingerin ging es gleich am 1. Wettkampftag auf die Matte. Voll konzentriert startete sie in das Turnier, ließ sich in keiner Sekunde ihr Ziel aus den Augen und überzeugte mit taktisch cleverem Judo. Als „technisch einwandfrei“ bezeichnete Ehemann und Trainer Andi Adam Jennys Schulterwurf im vorletzten Kampf, der zu einem vorzeitigen Sieg führte.
Im finalen Kampf traf Jenny auf die erfahrene Französin Cyrille Tirard. Nach einem Angriff der deutschen Kämpferin mit ihrer Spezialtechnik, der ihr die zweithöchste Wertung ein brachte, fiel die Französin so unglücklich auf die Matte, dass der Kampf abgebrochen werden musste. Cyrille wurde mit Verdacht auf Armbruch sofort ins Krankenhaus gefahren. „Es tat mir unendlich leid, dass sich Cyrille Tirard in diesem Kampf so schwer verletzt hat. Judo ist eigentlich ein sehr verletzungsarmer Sport. Würde man Judo mit Fußball vergleichen, so käme Judo in Bezug auf Verletzungen wesentlich besser davon.“, erklärte Jenny Adam nach dem Finalkampf. Pünktlich zur Siegerehrung und mit geschientem Arm kehrte die Französin am späten Nachmittag wieder in die Halle zurück um ihre Silbermedaille in Empfang zu nehmen. Jenny Adam wurden als strahlende Europameisterin die Goldmedaille, die Siegertrophäe und eine Urkunde überreicht!
Auch Tage später noch konnte Jenny ihren großartigen Erfolg kaum glauben! All das Techniktraining auf der Matte, die vielen gelaufenen Kilometer und die etlichen Stunden im Kraftstudio haben sich bezahlt gemacht. „Ich hatte schon vor der Europameisterschaft ein gutes Gefühl, meine Fitness stimmte, auch im Kopf war ich fit für die EM, aber dass es gar zum EM-Titel reichen würde, hätte ich mir nicht zu träumen gewagt. Meine Familie, insbesondere mein Ehemann und Trainer und meine Freunde haben mir mental den Rücken gestärkt und an mich geglaubt. Dieses in mich gesetzte Vertrauen hat am 10.05.2012 in Form einer Trophäe und einer Goldmedaille Gestalt angenommen!“